Ist Pokémon GO christlich?

Ist Pokémon GO christlich?

Die Plätze vor den Kirchen füllen sich dank Pokemon GO…

…ist dieses Spiel also eine gute Sache?

Momentan bin ich in Livorno, Italien – und für diesen Beitrag habe ich Pokémon GO „angespielt“ – schon vor der eigentlichen Veröffentlichung in Europa. Zugegebenermaßen spiele ich das Spiel nicht mehr; gerne möchte ich jedoch einige meiner Erfahrungen und Gedanken mit euch teilen.

Wer bei Pokémon GO beginnt, darf einen „Trainer“ erstellen, einen vituellen Charakter den man spielt und kann anschließend ein von drei (bzw. vier mit dem Pikachu Trick) ausgewählten Pokémon zu Beginn fangen. Ziel ist es, möglichst viele dieser kleinen Wesen zu fangen – fängt man das gleiche Pokémon mehrfach, lassen sich dadurch Verbesserungen oder „Entwicklungen“ der Pokémon vornehmen. Hat man das erste Pokémon gefangen, kann man die Spielwelt erkunden.

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Kirchen in Pokémon GO sind keine Seltenheit

Tatsächlich finden sich in Pokémon GO sehr viele „Pokéstops“ an Kirchen, Wegkreuzen, religiösen Statuen usw. – eine aus meiner Sicht sehr positive Sache! Ein „Pokéstop“ ist deshalb wichtig, da man an diesen Orten viele der benötigten Gegenstände wie Pokébälle (zum fangen der Pokemon), Tränke (um verletzte Pokémon zu heilen) uvm. zu erhalten.

Und das ist aus meiner Sicht auch die große Chance von Pokémon Go: Durch diesen Mechanismus lockt es den ein oder anderen hinaus – und selbst wenn man schon lange nicht mehr in einer Kirche war, so bietet Pokémon GO einen guten Rahmen dafür.
Ganz konkret: Wenn man ein einer Kirche ankommt, die einen Pokéstop darstellt, so kann man diesen aktivieren, dann das Handy in den Flugmodus schalten und die Kirche ehrfürchtig betreten. Hier ist auch Zeit für die ein oder andere Bitte, Zeit zum danken, Zeit zum beten.
Verlässt man die Kirche wieder, kann man das Handy schnell wieder aus dem Flugmodus holen und den Pokéstop erneut aktivieren – denn dieser regeneriert sich momentan alle 5 Minuten.

Kampf in der Arena

An manch einem religiösen Ort findet sich manchmal sogar eine Arena bei dem sich verschiedene Trainer (ab Level 5) messen können. Hierbei gibt es drei „Teams“ (gelb, blau, rot), welche auf diese Art und Weise gegeneinander antreten können. Neben dem Fangen von Pokémon eine sehr gute Möglichkeit an Erfahung zu gewinnen.

Erfahrung wird benötigt um das Trainerlevel zu steigern. Ein Trainer mit einem hohen Level fängt stärkere Pokémon und erhält auch bessere Gegenstände

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Endlich für alle erreichbar: Die kostenlose 3MC App!!

Endlich für alle erreichbar: Die kostenlose 3MC App!!

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TRARA: DIE APP IST DA!

1. Runterladen!
2. Nutzen, staunen und sich freuen!
3. Bewertung im App Store und auf Google Play hinterlassen
4. Teilen. Mit. Allen. Teilen!

Der „3 Minuten Katechismus“ oder „3 Minute Catechism“ – kurz 3MC – besteht aus 72 handgezeichneten Animationen zu je 3-4 Minuten. In diesen werden das Credo und die Grundlagen des katholischen Glaubens erklärt.

Ursprünglich auf zwei günstigen DVDs erschienen, sind die Videos mit der App nun kostenlos und in verschiedenen Sprachen abrufbar. Durch die App kann man die Clips direkt in sozialen Netzwerken teilen und diskutieren. Es gibt Textvorschläge zur Vertiefung und die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Mit der Zeit hoffen wir, mit dieser App ein immer hilfreicheres katechetisches Angebot bereitstellen zu können. AMDG – Zur größeren Ehre Gottes!

Trotz dem Bemühen um einfache Erklärungen gibt es auch einige (philosophisch) anspruchsvollere Episoden. Sie sind mit drei Sternen *** gekennzeichnet.

In dieser App verzichten wir auf nervige, animierte Werbebanner und zeigen nur ein statisches Banner, um jenen Dank zu sagen, die mit Ihrem Einsatz dieses Projekt möglich gemacht haben.

Voraussetzungen: Internetzugang und die YouTube App.

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Zum Download einfach den entsprechenden Store besuchen:

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Maria erklärt Jesus für verrückt?

Maria erklärt Jesus für verrückt?

Das gestrige Sonntagsevangelium führt gerne dazu, Maria falsch darzustellen:

Ein verwirrendes Evangelium

Vorgestern  hörte ich eine überwiegend gute Predigt zu diesem Sonntagsevangelium (Markus 3,20-35):

In jener Zeit ging Jesus in ein Haus, und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten.
Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.
Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.
Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?
Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben.
Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben.
Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen.
Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern.
Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen;
wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften.
Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.
Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen.
Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir.
Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Vieles was in der Predigt gesagt wurde war gut. So appellierte der Pfarrer z.B. in Anspielung auf die Angehörigen von Jesus, dass man als Christ oftmals gesagt bekommt „dies könne man doch nicht so machen“. Dass aber schon Christus in dieser Hinsicht nicht Gesellschaftskonform ist, zeigt diese Stelle nur all zu deutlich. So sollen auch wir nicht immer nur „mit dem Strom schwimmen“.

Doch war ich etwas erstaunt, als es auf einmal hieß, dass Maria, die Mutter Gottes, Jesus als „von Sinnen“ (oder treffender übersetzt: „Er ist wahnsinnig geworden“) bezeichnet. Maria wurde offen als diejenige bezeichnet, die ihren Sohn „mit Gewalt“ zurückholen will. Doch kann das sein? Ist das das Wesen der Mutter Gottes??

Ich bin mir sicher, dass viele Menschen dieses Evangelium falsch verstanden haben. Dies kam auch in einigen Gesprächen schnell zum Ausdruck. Und eigentlich ist dies auch nicht weiter verwunderlich, denn der Ausschnitt zum Sonntagsevangelium besteht unglücklicherweise aus zwei Abhandlungen, die nicht direkt in Verbindung stehen.

Zum Hintergrund

Die Heilige Schrift ist nicht immer in chronologisch richtiger Reihenfolge zu lesen, eher handelt es sich um eine Ansammlung von vielen einzelnen Ereignissen. Erstaunlich ist an dieser Stelle jedoch, dass der Übergang von der einen Geschichte zur anderen fließend passiert; nur ein Kenner der Hl. Schrift kann sehen, dass es hier um zwei separate Handlungen geht.

An dieser Stelle möchte ich wieder einmal mein 100 Jahre altes Prachtexemplar der Vulgataübersetzung von P. Augustin Arndt SJ heranziehen. Dieser scheibt in seinen Fußnoten (ab „Da kamen seine Mutter…“):

Dies Ereigniß fällt in eine andere Zeit als das vorher erzählte. Siehe Lukas 8,19 und Lukas 11,17
Den Grund nennt der heil. Evangelist nicht.

An den verwiesenen Stellen finden wir (zitiert aus der Einheitsübersetzung):

Eines Tages kamen seine Mutter und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen.
Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen.
Er erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln.
 Lukas 8,19-21
und an der anderen, späteren, Stelle finden wir das „erste“ Ereignis:
Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden und ein Haus ums andere stürzt ein.
Lukas 11,17

Die Schlussfolgerung

Dies zeigt sehr schön, dass diese Stellen also zeitlich getrennt  betrachtet werden müssen.
Wenn wir bei anderen Stellen über Maria hören, und Maria eine Sache scheinbar nicht versteht, so bewahrt sie all diese Worte in ihrem Herzen (vgl. Lukas 2,19). Ja und Maria ist auch die Milde – und wir dürfen auf ihre unglaublich liebenswürdige Art vertrauen! Diese Unstimmigkeit brachte mich dazu, hier weiter nachzuforschen.
Wenn es um die Angehörigen von Christus geht, so geht es hier etweder um Verwandte von Jesus – oder aber um Nachfolger von Jesus. Sicher ist auf jeden Fall, dass sie das was er tat als nicht passend empfanden. Und hier stimmt die Aussage der Predigt vollkommen.

Wir sind als Christen nicht dazu bestimmt, immer nur das zu tun, was die Gesellschaft von uns verlangt. Ein Christ ist (wie Jesus) anders und nicht von dieser Welt.

Aber möchte ich bei dieser Gelegenheit noch einen zweiten Gedanken zur zweiten Geschichte einbringen, da der Eindruck entstehen könnte, dass Jesus sich von seiner Mutter abwendet, als sie zu ihm kommt. Dies ist bestimmt nicht der Fall. Was Jesus sagt ist zwar, dass die leibliche Verwandschaft im Vehältnis zur Glaubensverwandschaft als gering zu erachten ist , doch müssen wir auch beachten, dass Maria Jesus in diesem Verhältnis am ähnlichsten ist. Also wer meint, er löst hiermit die Familienbande mit Maria auf, der irrt.

Ich hoffe ich konnte durch diese Nachtschicht dem ein oder anderen bei dieser Frage behilflich sein! 🙂
God bless

Joe

KIK – Katholisch im Kreuzfeuer

KIK – Katholisch im Kreuzfeuer

Was ist „KIK“?

Unterwegs mit Freunden kann sich das Gespräch mal schnell um das Thema „Kirche“ drehen.
Sätze wie
„Ist es nicht unverschämt, den Priestern das Heiraten zu verbieten?“
„Hatte nicht auch Jesus viele Geschwister?“
„Du gehörst immer noch zu diesem inquisitorischen Verein von Kreuzfahrern und Hexenverbrennern?“
stehen manchmal an der Tagesordnung.

Jeder kennt diese Situationen: KIK – Katholisch im Kreuzfeuer. „Natürlich, wir sind katholisch, überzeugt und praktizierend“. Aber oft halten wir mit unserer eigenen Überzeugung hinter dem Berg, weil wir nicht genau wissen, was wir sagen sollen. Die KIK-Artikel, geschrieben von Pater Dr. Markus Christoph (SJM), liefern Argumente zu den wichtigsten „heißen Themen“ unseres katholischen Glaubens.
Aber auch jemanden, der einfach Interesse daran hat, diese Brennpunkte zu behandeln sei die KIK-Reihe empfohlen.


Übrigens…

…sind wir nicht die ersten Christen, die öfter mal in Argumentationsnot geraten. Schon im ersten Jahrhundert musste Petrus seine Pfarrkinder ermahnen: »Seid stets bereit, jedem Antwort zu geben, der von euch Rechenschaft verlangt über die Hoffnung, die euch beseelt« (1Petr 3,15). Hören wir auf den Appell des ersten Papstes.

Unterwegs mit Freunden kann sich das Gespräch mal schnell um das Thema „Kirche“ drehen. Ist es nicht unverschämt, den Priestern das Heiraten zu verbieten? Hatte nicht auch Jesus viele Geschwister? Du gehörst immer noch zu diesem inquisitorischen Verein von Kreuzfahrern und Hexenverbrennern?

Jeder kennt diese Situationen: KIK – Katholisch im Kreuzfeuer. Natürlich, wir sind katholisch, überzeugt und praktizierend. Aber oft halten wir mit unserer eigenen Überzeugung hinter dem Berg, weil wir nicht genau wissen, was wir sagen sollen. Die KIK-Artikel liefern Argumente zu den wichtigsten „heißen Themen“ unseres katholischen Glaubens.


Folgende Themen behandelt KIK:

Fragen zum Glauben

Hat der Papst immer recht?
Warum verweigert die Kirche Frauen die Priesterweihe?
Warum beten wir zu Heiligen?
Kann ein liebender Gott den Kreuzestod seines Sohnes verlangen?
Wie funktioniert Bittgebet?
Warum lässt Gott Leid zu?
Kann man die Existenz Gottes beweisen?

Fragen zur Moral

Warum kein Sex vor der Ehe?
Ist die Ehe absolut unauflöslich?
Warum immer noch der Pflichtzölibat?

Fragen zur Bibel

Könnten in den Evangelien nicht auch Fehler stehn?
Hatte Jesus Geschwister?
Wo steht im Evangelium, dass Jesus Gott ist?

Fragen zur Kirchengeschichte

Wie konnte es zur Hexenverfolgung kommen?
Waren Kreuzzüge nicht einfach christliche Djihads?
Wie unchristlich war die Inquisition?
Gab es eine Päpstin Johanna?
Der Fall „Galilei“
Hätte Pius XII. den Juden mehr helfen müssen?

Sonstige Themen

Dan Browns Sakrileg: Wie viel Fehlinformation hat auf 605 Seiten Platz?

 

retrokatholisch veröffentlicht diese Beiträge mit freundlicher Genehmigung von P. Markus.

Quelle: SJM-Homepage (Dort gibt stehen auch viele dieser Beiträge als Download zur Verfügung)
Die Bibel in 5 Minuten

Die Bibel in 5 Minuten

Die Bibel ist dir ein wenig zu lang?

Auch wenn ich es jedem nur empfehlen kann, in der Heiligen Schrift zu lesen, so ist dies verständlicherweise etwas „zeitaufwendig“. Übrigens gibt dieses Video auch Antwort, wie sich Gott geoffenbart hat.
Darum nun in aller Kürze der Inhalt der Bibel:

Interessante Geschichte? Dann lese doch selbst in der Bibel! 🙂
Das Video ist vom 3MC von P. Johannes. Alle weiteren Informationen (auch zum Erwerb dieser 72 Kurzvideos) und weitere solche Videos  gibt es HIER.

Bildquelle: Aus dem Video des 3MC-Projekts (www.3mc.me)
Wer war Jesus?

Wer war Jesus?

Welche Vorstellung von Jesus ist denn nun die richtige?

Jesus der Öko-Hippie, Jesus der millionenschwere Erbe oder Jesus als der Mann von Maria Magdalena?
Vieles kursiert im Internet und doch gibt es nur ein wahres, authentisches Bild von Jesus aus den Evangelien.
Dieses 3MC Kurzvideo dürfte bestens dazu geeignet sein, diesen Sachverhalt zu klären.

Wenn ihr 3MC auch zu Hause haben wollt, so klickt auf www.3mc.me

Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von P. Johannes (von der 3MC Homepage)

3MC-Videos

ER ist auferstanden!

ER ist auferstanden!

Von den Toten auferstanden!!

Und wer könnte von diesem besonderen Ereignis besser kundtun, als die Heilige Schrift selbst?

Evangelium nach Markus 16, 1-7

Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben.
Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging.
Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen?
Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß.
Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr.
Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte.
Nun aber geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.

In diesem Sinne: Ein frohes und vor allem gesegnetes Osterfest!
Und denkt daran: Oster feiert man eine Oktav lang, d.h. wir haben 8 Tage um Jesus richtig zu feiern!!

Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von Cassie (cassiepeasedesigns.com). Vielen herzlichen Dank!
Johannes Hartl: Warum das Kreuz?

Johannes Hartl: Warum das Kreuz?

Mit freundlicher Genehmigung von Johannes Hartl.

Warum war das Kreuz Christi „notwendig“? Kann Gott nicht einfach so vergeben? Wozu dieses blutrünstige Opferdenken? Dem, der so fragt, mag man antworten: was kostet es Gott denn, zu vergeben? Ist Vergebung für ihn etwas Großes, Kost-spieliges? Oder ist seine Vergebung etwas Selbstverständliches, Billiges? Und was gilt es zu vergeben? Ein kleines Versehen, ein Falschparken? Es gilt zu vergeben: die Sünde der Welt. Ein unendliches Meer von Gewalt, Blut, Bitterkeit, Hass, Neid, Lüge. Wer meint, Gott könne oder wolle „einfach so“ vergeben, verkennt, was menschliche Sünde eigentlich ist. Ein Blick auf die Gefolterten, die Vergewaltigten, die zu Tode Gepeinigten der Geschichte: „einfach so“ vergeben und vergessen?! Ist das Gerechtigkeit? Er verkennt außerdem, wer Gott ist. „Gott ist die Liebe“… Ja. Und Gott ist zugleich unendlich wahrhaftig. Er ist Licht. Alles Unlautere, Ungerechte, Verdrehte widerspricht seinem Wesen zutiefst. Was sollte es heißen, dass er „einfach so vergibt“? Dass er so tut, als sei all das kein echtes Problem gewesen? Dass das Licht sein Wesen ändert und sich auf einmal mit Finsternis mischt? Continue reading

Wahrheit und Opfer

Wahrheit und Opfer

Karfreitag. Jesus wird zum Tode verurteilt, wird gegeißelt, gekreuzigt und stirbt FÜR UNS.

Gestern gab es einen Beitrag darüber, ob es Gott wirklich gibt. Wenn Gott also tatsächlich die Wahrheit ist, müssen wir dann nicht auch dieser Wahrheit folgen?

Die Wahrheit bei unserem Herrn und Gott Jesus Christus ist, dass dieser uns durch das Sterben am Kreuz erlöst hat. Gleich einem Lamme hat er sich für uns hingegeben (Jesaja 53,7). Es gab nichts, was seinen Tod oder andere Strafen verlangt hätte, er wurde unschuldig(!) ans Kreuz geschlagen. Jesus ist für die Wahrheit gestorben; wie er schon zu Pilatus bei seinem Verhör sagte (Joh 18,37):

Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.

Der letzte Satz von Jesus ist klipp und klar: „hört auf meine Stimme.“ Und hier merken wir unter Umständen, dass das, was Jesus fordert, nicht einfach ist. Die Wahrheit hat einen klaren Bezug zum Kampf, zum Opfer, zu Leid, Not und Tod. Er fordert unser ganzes Sein, ALLES sollen wir Ihm geben. Continue reading

Gib IHM alles!

Gib IHM alles!

Ein glorreicher Einzug in Jerusalem, der Beginn der Passion Christi und ein Alabastergefäß mit kostbarem Nardenöl

Der heutige Sonntag bietet scheinbar zwei Gegensätze: Zum einen zieht Jesus Christus feierlich in Jerusalem ein, zum anderen beginnt heute auch die „Heilige Woche“, in welcher das Leiden Christi besonders betrachtet wird. Doch möchte ich heute von einem anderen Thema reden, das der heutige Tag bringt. Das heutige Evangelium, die Passion Christi, enthält auch eine sagen wir mal etwas „eigenartige“ Stelle:

Evangelium nach Markus 14,3-9

Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen bei Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl, zerbrach es und goss das Öl über sein Haar.
Einige aber wurden unwillig und sagten zueinander: Wozu diese Verschwendung?
Man hätte das Öl um mehr als dreihundert Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können. Und sie machten der Frau heftige Vorwürfe.
Jesus aber sagte: Hört auf! Warum lasst ihr sie nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.
Denn die Armen habt ihr immer bei euch, und ihr könnt ihnen Gutes tun, so oft ihr wollt; mich aber habt ihr nicht immer.
Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat im voraus meinen Leib für das Begräbnis gesalbt.
Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo das Evangelium verkündet wird, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat.

Heutzutage wird gerne gefordert, dass die Kirchen ihren Reichtum aus den Kirchen verbannen und den Erlös den Bedürftigen weitergeben sollen. Die Frau, die Christus gesalbt hatte (Christus bedeutet übrigens „Der Gesalbte“) wäre da wohl anderer Ansicht gewesen. Sie gab ihr Bestes für Jesus hin. Auch als Jesus in die Stadt einzog legten die Menschen ihre (guten) Kleider auf den Boden, ungeachtet dessen, dass diese dabei zerreißen und kaputt gehen könnten. Warum gaben sie ihre Kleider nicht einfach den Armen? Und warum macht das Jesus all das überhaupt mit? Verlangt Jesus denn nicht, sich für die Armen einzusetzen?
Aufatmen! Doch das tut er natürlich, doch weiß er, dass man das eine nicht mit dem anderen aufwiegen kann. Das eine ist der Einsatz für Gott, das andere ist der Einsatz für die Mitmenschen. Und hier gibt es sogar eine Rangordnung. Es ist nicht so, dass Jesus einfach nur Mensch ist, sondern er ist auch Gott. Ihm die höchste Ehre zu erweisen ist nur würdig und recht. Die Nächstenliebe entspringt im letzten immer der Gottesliebe.
Natürlich bedeutet dies, dass nun erstmal „weniger“ für den Nächsten da ist, wenn ich Gott etwas gebe – weniger Güter die es zu verschenken gibt. Ich behaupte: Wer wahrhaft helfen will, darf Gott nicht aus dem „Spiel“ lassen. Es gibt mehr als nur die weltlichen Güter – und um auf diese anderen Güter, die Gnaden des Allerhöchsten, hinzuweisen bedarf es unseres Einsatzes! Und Gott wird uns die Dinge geben, die wir weitergeben dürfen.

Jesus lobt den Einsatz dieser Frau, während einige der Anwesenden sie dafür kritisieren. Er geht sogar so weit, dass er Ihr die Ehre erweist, in seiner frohen Botschaft (Evangelium) sich Ihrer Tat zu errinnern. Ja wenn Gott diese Tat so hoch preist, wie wichtig sollte es dann auch für uns sein, Gott das beste zu bringen!?! Deshalb sage ich: Gib ihm alles!

Und hier sollten wir einmal feststellen: Wenn ich Ihm alles gebe, so habe ich selber nichts mehr. Der Schmuck und all das (weltlich) kostbare in der Kirche ist zweckgebunden: Für Gott. Wollen wir wirklich Gott diese (Seine) Dinge wegnehmen? Beantwortet die Frage für euch!
By the way: Viele Heilige sind aufgefallen, weil sie für sich selbst sehr ärmlich gelebt haben, jedoch bei Messgewändern und der Kircheneinrichtung keinen Cent gespart haben. Sollten Kirchen also prunkvoll ausgestattet sein? Ich sage, das wäre das einzig angemessene!

Einen schönen Palmsonntag euch allen!
stay retro! stay catholic!
Euer Joe
Übrigens ist Nardenöl noch immer ein recht teures Hausmittelchen.

Bildquelle: pixabay.com (CC0 Lizenz)