Die heilige Eucharistie

Die heilige Eucharistie

Was ist eigentlich die hl. Eucharistie?

Dieser Beitrag wurde leicht abgeändert im CKJ-Kalender 2015 für den Monat April abgedruckt.


Gestützt auf den Katechismus der Katholischen Kirche bedeutet Eucharistie zunächst Danksagung. Dies soll betonen, dass wir für Gottes geniale Schöpfung und Taten unseren Dank und unseren Lobpreis zum Vater bringen dürfen. Mit Christus verbunden wird unser Lob dem Vater wohlgefällig – und Sein Name wird somit verherrlicht.
Die hl. Eucharistie ist zudem die geheimnisvolle Vergegenwärtigung des (einen und vollkommenen) Kreuzesopfers Jesu Christi auf Golgotha. Wir dürfen also unmittelbar bei Seinem Leiden und Sterben dabei sein! Somit ist die Eucharistie also auch das Opfergedächtnis Christi (und seines Leibes, der Kirche).
„Last but not least“ ist die hl. Eucharistie die wahre (!) Gegenwart Christi durch die Macht Seines Wortes und Seines Geistes. Konkret bedeutet das für uns, dass Jesus in Seiner ganzen Person in Gestalt von Brot und Wein zugegen ist wenn der Priester „in Persona Christi“ die Wandlungsworte gesprochen hat.

Durch Jesus zum Vater – das ist das große Geschenk welches Jesus uns machen will – und die Hl. Eucharistie ist der direkte Weg dorthin. So ist ein jeder von euch in der Gegenwart Jesu eingeladen, die eigenen Schwierigkeiten und Opfer im Alltag zu Ihm zu bringen und diese durch Ihn, mit Ihm und in Ihm verwandeln zu lassen.

Bei der Hl. Kommunion dürfen wir Jesus empfangen und ihm unser Innerstes anvertrauen – Ihn vollkommen wirken lassen ist der Schlüssel zur Heiligkeit.
In diesem Sinne: Lasst uns Heilige werden!!


Mehr zum Thema Eucharistie:
Kommunion an evangelische Christen?

Bild: Joe
Heilige Messe auf dem Evangelischen Kirchentag

Heilige Messe auf dem Evangelischen Kirchentag

Es hört sich nach Ökumene an – ist es das auch?

Heute fand in der Domkirche St. Eberhard eine Vorabendmesse statt, welcher ich beiwohnen durfte. St. Eberhard liegt direkt an der Königsstraße, neben dem Schlossplatz, und somit im Herzen der Stadt Stuttgart.

Selbstverständlich, so denkt man, waren auch unsere evangelischen Glaubensgeschwister vom Kirchentag herzlich willkommen – denn allem Anschein nach waren viele Messbesucher mit der Liturgie nicht vertraut (diese Messe war glücklicherweise kein offizieller Punkt im Programmheft des Kirchentages).

Aber das, was ich heute gesehen habe, schmerzt mich sehr. Ich schreibe diese Zeilen, damit es zu einem besseren Verständnis und einer Verbesserung der Situation kommt. Hier geht es in keinster Weise um Ausgrenzung!! Auch ich bin für echte Ökumene – und das heißt, dass die Kirche ihre eigenen Überzeugungen nicht aufgeben darf. Es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten mit den evangelischen Christen in Deutschland und diese dürfen und sollen auch gerne gefördert werden. Doch sind diese beiden Konfessionen nicht ohne Grund getrennt…

Während der Predigt saß ich in der Bank und hatte einen klaren Gedanken im Kopf: Bitte sagen Sie, Herr Pfarrer, dass die Heilige Kommunion nur der empfangen kann, der die dafür erforderlichen Bedingungen erfüllt (dies muss ja auch gar nicht bösartig gesagt werden; so kann z.B. mit einem vereinbarten Zeichen ein Segen statt der Hl. Hostie gegeben werden). Dies ist leider nicht geschehen. Das Allerheiligste wurde an jeden gereicht, der zum Empfang nach vorne ging – und das war der allergrößte Anteil in der vollen Kirche.

Die Hintergründe

Der Grund ist im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) erklärt und bildet das tiefste Geheimnis unseres katholischen Glaubens:

1376 Das Konzil von Trient faßt den katholischen Glauben zusammen, wenn es erklärt: „Weil aber Christus, unser Erlöser, sagte, das, was er unter der Gestalt des Brotes darbrachte, sei wahrhaft sein Leib, deshalb hat in der Kirche Gottes stets die Überzeugung geherrscht, und dieses heilige Konzil erklärt es jetzt von neuem: Durch die Konsekration des Brotes und Weines geschieht eine Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in die Substanz des Leibes Christi, unseres Herrn, und der ganzen Substanz des Weines in die Substanz seines Blutes. Diese Wandlung wurde von der heiligen katholischen Kirche treffend und im eigentlichen Sinne Wesensverwandlung [Transsubstantiation] genannt“ (DS1642).

Unglaublich, oder? Genau das ist es aber, was wir Katholiken glauben (und wer wissen möchte, warum wir dies glauben, dem empfehle ich den KKK zu diesen Fällen zu lesen – dieser verweist selbstverständlich sehr häufig auf die Hl. Schrift). Und das ist auch der Grund, weshalb dieses Sakrament besonders geschützt werden muss. Deshalb hat die Kirche für den würdigen Empfang verpflichtende Bedingungen aufgestellt:

Der Youcat (Jugendkatechismus der Katholischen Kirche – Frage 220) schreibt dazu:

Wer die Heilige Eucharistie empfangen möchte, muss katholisch sein. Sollte er sich einer schweren Sünde bewusst sein, muss er vorher gebeichtet haben. Bevor man zum Altar tritt, soll man sich mit dem Nächsten versöhnen. [1389, 1417]

Zudem regelt der CIC (Codex des Kanonischen Rechtes) in Can. 919:

Wer die heiligste Eucharistie empfangen will, hat sich innerhalb eines Zeitraumes von wenigstens einer Stunde vor der heiligen Kommunion aller Speisen und Getränke mit alleiniger Ausnahme von Wasser und Arznei zu enthalten.

Um die Wichtigkeit der Einhaltung dieser Vorschriften hervorzuheben, möchte ich noch Paulus aus seinem Brief an die Korinther 11:27-29 (aus der Einheitsübersetzung) zitieren:

Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt.

 

Was wir Katholiken also in der Hl. Messe, im Tabernakel oder bei der Aussetzung (z.B. beim Nightfever) verehren ist Jesus Christus selbst(!) – in Gestalt von Brot und Wein:
nightfever_biberach_2015Früher war es sogar nicht erlaubt, Nicht-Christen in diese Geheimnisse einzuweihen (deshalb geht man auch davon aus, dass der Evangelist Johannes, der sonst immer sehr klare Worte findet, die Wandlung während dem Abendmahl nicht erwähnt – die frühen Christlichen Gemeinden haben dieses Opfer also schon in dieser Intention gefeiert. Zudem handelt vieles in seiner geheimen Offenbarung über das Heilige Messopfer [siehe Dr. Scott Hahn]). Dieses Wissen war den Christen hoch und heilig.

Und ich denke, dieses Wissen sollte auch für uns so heilig sein! Und wir müssen im Umkehrschluss auch danach handeln! Ich weiß (oder gehe zumindest stark davon aus), dass diese Sache nicht aus böser Absicht passiert ist. Dennoch ist es, um harte aber klare Worte zu finden, ein Missbrauch mit dem Allerheiligsten.

Ökumene wurde hier, so spricht der Katechismus, also leider falsch verstanden. Brüderlich mit dem Nächsten umgehen: Unbedingt!! Den eucharistischen Leib beschützen? Das ist unsere Aufgabe als Katholiken. Ich habe die Zeit mit unserem Herrn nutzen können, besonders auch um um Vergebung für die wahrscheinlich vielen unbereiten und unvorbereiteten Seelen zu bitten.
Ein kurzer Hinweis vom Pfarrer hätte all dies unnötig gemacht (und ich bin zuversichtlich, dass dieser in Zukunft erfolgt).

Zur Auslegung zum Sonntagsevangelium sei auch noch ein kleiner Hinweis gebracht; denn Maria hat ihren Sohn sicherlich nicht als verrückt erklärt. Die Ausführung dazu gibt es aber morgen.

Nachtrag: Die Ausführung zum Tagesevangelium werde ich nun doch erst am Montag veröffentlichen können.

Die Bilder sind aus eigener Sammlung, das Titelbild zeigt den Evangelischen Kirchentag am Schlossplatz in Stuttgart.