Die dreifache Gottesgeburt

Die dreifache Gottesgeburt

Starker Titel für einen Beitrag nach Monaten – aber steckt auch etwas dahinter? Absolut!
PS: Unten findet Ihr noch ein kleines Freebie.

Noch heute werden wir in die Heilige Nacht eintreten – und wir werden das große Geburtsfest unseres Erlösers und Gottes Jesus Christus feiern. Doch was kaum jemand weiß: Wir feiern traditionell nicht nur die menschliche Geburt Jesu aus der Jungfrau Maria, sondern auch zwei weitere Geburten der gleichen Person: Es schließt sowohl die Geburt von Ewigkeit aus dem Vater sowie die Geburt im Herzen ein.

Der große Papst Innozenz II (12/13 Jhd.) schreibt dazu kurz und prägnant:

„Die göttliche Geburt aus dem Vater, die fleischliche aus der Mutter, die geistliche im Herzen.
Aus dem Vater wird er als Gott, von der Mutter wurde er als Fleisch, im Herzen wird er als Geist geboren.“

Die göttliche Geburt

Wem das „große Glaubensbekenntnis“ kennt, kennt auch den Passus:

„Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. / Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, Continue reading

Marienerscheinungsort anerkannt!

Marienerscheinungsort anerkannt!

UPDATE 1: Die Glaubenskongregation hebt die Anerkennung auf
UPDATE 2: Erzbischof von Lipa akzeptiert Entscheidung der Glaubenskongregation, weist jedoch auf Ungereimtheiten bei der Untersuchung hin

Maria, Mittlerin aller Gnaden ist 1948 in den Philippinen  erschienen

In diesen Tagen wurde bekannt, dass die Erscheinung unserer lieben Frau von Lipa, auch bekannt als Mittlerin aller Gnaden  vom  Ortsbischof  als glaubwürdig anerkannt wurde. Eine entgültige Entscheidung aus Rom steht noch aus. Da diese Entscheidung eine große Auswirkung auf die Kirche haben könnte, gibt es hier ein paar generelle Infos zur Marienverehrung und dieser Erscheinung:

Warum Marienverehrung?

Die Kirche verehrt unsere Mutter, die allerseligste Jungfrau Maria sehr. Marienfeste sind große Feste für uns Katholiken – ja wir sind sogar stolz darauf, eine solch tolle Mutter zu haben. Wenn wir zu Maria kommen, dann beten wir jedoch nicht sie an, sondern wir bitten Maria, für uns am Thron Gottes zu bitten. Sie ist also eine Mittlerin für unsere Bitten an Gott.

Weil Jesus seine Mutter so sehr liebt, dass er keinen Wunsch von ihr abschlagen kann, gibt Gott ihr überreich die Gnaden, um die sie bittet. Ja noch mehr: Durch ihre Hände fließen ALLE Gnaden – selbst die Kleinsten – das dürfen wir nun glauben. Gott gibt uns alles durch sie. So hat uns Gott durch Maria auch schon unseren Erlöser, Jesus Christus, geschenkt (dies hat schon der Heilige Ludwig Maria Grignion von Montfort, ein großer Marienverehrer, treffend gelehrt). Continue reading

Unsere Mama hat Namenstag!

Unsere Mama hat Namenstag!

Heute hat unsere Mutter, die allerseligste Jungfrau Maria ihren Namenstag!

Zu diesem Feiertag möchte ich aus dem Tagesevangelium zitieren (Mattäus 1, 18-23):

Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes.
Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.
Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.
Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat:
Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.

Bild: Dieses Foto ist auf dem Kirchplatz der Kirche St. Georg in Ochsenhausen entstanden (eigenes Foto).
Editierung 19.09.2015: Maria feiert natürlich ihren Namenstag, nicht Geburtstag 😉
Konrad Zdarsa: „Ich war gern hier“

Konrad Zdarsa: „Ich war gern hier“

Heute, am 14. Juni 2015 fand die bayrische Landeswallfahrt der Katholischen Pfadfinderschaft Europas statt.
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Die Wallfahrt ging zu unserer „schmerzhaften Mutter“ nach Violau auf einer etwa einstündigen Kinderwagenfreundlichen Strecke – nicht umsonst, denn ein gefühltes Drittel der Wallfahrer waren Eltern mit ihren Kindern. Die Sonne lachte vom Himmel und auch die Stimmung war super!

Schon vor der Wallfahrt waren die Pfadfinder der verschiedenen Altersstufen auf anderen Vor-Veranstaltungen der KPE (so waren diese z.B. auf einem Stadtspiel oder dem „legendären“ Fußballturnier der KPE – während nebenbei die Jüngeren auf den sogenannten genannten „Meutenrallys“ sich auspowern konnten). Kein Wunder also, dass der ein oder andere noch etwas Müde war. Doch das hielt keinen davon ab, diese Strecke zu laufen.

Zusammen mit dem Diözesanbischof Konrad Zdarsa zogen die Wallfahrer in die Kirche St. Michael ein. Trotz ihrer Größe war die Wallfahrtskirche bis auf den letzten Platz gefüllt.
Die Hl. Messe feierte Bischof Zdarsa feierlich unter musikalischer Begleitung des Singekreises der Katholischen Pfadfinderschaft Europas. Auch in späteren Gesprächen festigte sich mein Einduck: Die Hl. Messe, gefeiert mit vielen Teilen auf Latein, wurde sehr positiv aufgenommen.
Viele Pfadfinder aus der Diözese Augsburg waren sichtbar dankbar, einen solchen Bischof zu haben.

Dies war wohl kein einseitiges Wohlwollen. So sagte Bischof Zdarsa wiederholt: „Ich war gern hier“. Ich glaube, schon jetzt lässt sich sagen, dass die KPE gerne wieder etwas mit diesem tollen Bischof tun würde.
Ich für meinen Teil finde es sehr schön zu sehen, wenn die Jugendgruppen in einer Diözese so nah am Bischof sein möchten – und der Bischof so nah an den Jugendgruppen.
Danke für dieses Zeugnis!


Hinweis (am 13.02.2016) für alle die noch mehr über die Pfadfinder erfahren möchten : Einen kurzen Film über die „Katholische Pfadfinderschaft Europas“ findet Ihr unter https://youtu.be/Xa4kyyR7Crg

Maria erklärt Jesus für verrückt?

Maria erklärt Jesus für verrückt?

Das gestrige Sonntagsevangelium führt gerne dazu, Maria falsch darzustellen:

Ein verwirrendes Evangelium

Vorgestern  hörte ich eine überwiegend gute Predigt zu diesem Sonntagsevangelium (Markus 3,20-35):

In jener Zeit ging Jesus in ein Haus, und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten.
Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.
Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.
Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?
Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben.
Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben.
Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen.
Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern.
Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen;
wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften.
Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.
Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen.
Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir.
Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Vieles was in der Predigt gesagt wurde war gut. So appellierte der Pfarrer z.B. in Anspielung auf die Angehörigen von Jesus, dass man als Christ oftmals gesagt bekommt „dies könne man doch nicht so machen“. Dass aber schon Christus in dieser Hinsicht nicht Gesellschaftskonform ist, zeigt diese Stelle nur all zu deutlich. So sollen auch wir nicht immer nur „mit dem Strom schwimmen“.

Doch war ich etwas erstaunt, als es auf einmal hieß, dass Maria, die Mutter Gottes, Jesus als „von Sinnen“ (oder treffender übersetzt: „Er ist wahnsinnig geworden“) bezeichnet. Maria wurde offen als diejenige bezeichnet, die ihren Sohn „mit Gewalt“ zurückholen will. Doch kann das sein? Ist das das Wesen der Mutter Gottes??

Ich bin mir sicher, dass viele Menschen dieses Evangelium falsch verstanden haben. Dies kam auch in einigen Gesprächen schnell zum Ausdruck. Und eigentlich ist dies auch nicht weiter verwunderlich, denn der Ausschnitt zum Sonntagsevangelium besteht unglücklicherweise aus zwei Abhandlungen, die nicht direkt in Verbindung stehen.

Zum Hintergrund

Die Heilige Schrift ist nicht immer in chronologisch richtiger Reihenfolge zu lesen, eher handelt es sich um eine Ansammlung von vielen einzelnen Ereignissen. Erstaunlich ist an dieser Stelle jedoch, dass der Übergang von der einen Geschichte zur anderen fließend passiert; nur ein Kenner der Hl. Schrift kann sehen, dass es hier um zwei separate Handlungen geht.

An dieser Stelle möchte ich wieder einmal mein 100 Jahre altes Prachtexemplar der Vulgataübersetzung von P. Augustin Arndt SJ heranziehen. Dieser scheibt in seinen Fußnoten (ab „Da kamen seine Mutter…“):

Dies Ereigniß fällt in eine andere Zeit als das vorher erzählte. Siehe Lukas 8,19 und Lukas 11,17
Den Grund nennt der heil. Evangelist nicht.

An den verwiesenen Stellen finden wir (zitiert aus der Einheitsübersetzung):

Eines Tages kamen seine Mutter und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen.
Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen.
Er erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln.
 Lukas 8,19-21
und an der anderen, späteren, Stelle finden wir das „erste“ Ereignis:
Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden und ein Haus ums andere stürzt ein.
Lukas 11,17

Die Schlussfolgerung

Dies zeigt sehr schön, dass diese Stellen also zeitlich getrennt  betrachtet werden müssen.
Wenn wir bei anderen Stellen über Maria hören, und Maria eine Sache scheinbar nicht versteht, so bewahrt sie all diese Worte in ihrem Herzen (vgl. Lukas 2,19). Ja und Maria ist auch die Milde – und wir dürfen auf ihre unglaublich liebenswürdige Art vertrauen! Diese Unstimmigkeit brachte mich dazu, hier weiter nachzuforschen.
Wenn es um die Angehörigen von Christus geht, so geht es hier etweder um Verwandte von Jesus – oder aber um Nachfolger von Jesus. Sicher ist auf jeden Fall, dass sie das was er tat als nicht passend empfanden. Und hier stimmt die Aussage der Predigt vollkommen.

Wir sind als Christen nicht dazu bestimmt, immer nur das zu tun, was die Gesellschaft von uns verlangt. Ein Christ ist (wie Jesus) anders und nicht von dieser Welt.

Aber möchte ich bei dieser Gelegenheit noch einen zweiten Gedanken zur zweiten Geschichte einbringen, da der Eindruck entstehen könnte, dass Jesus sich von seiner Mutter abwendet, als sie zu ihm kommt. Dies ist bestimmt nicht der Fall. Was Jesus sagt ist zwar, dass die leibliche Verwandschaft im Vehältnis zur Glaubensverwandschaft als gering zu erachten ist , doch müssen wir auch beachten, dass Maria Jesus in diesem Verhältnis am ähnlichsten ist. Also wer meint, er löst hiermit die Familienbande mit Maria auf, der irrt.

Ich hoffe ich konnte durch diese Nachtschicht dem ein oder anderen bei dieser Frage behilflich sein! 🙂
God bless

Joe

Heute wird gefeiert!

Heute wird gefeiert!

Heute wird gefeiert!!! Dieser Satz mag dich nun wundern, denn noch ist nicht Weihnachten oder gar Ostern. Doch scheint mir dieses Fest des heutigen Tages – mit dem Namen „Verkündigung des Herrn“ eines der größten Feste der katholischen Kirche zu sein, wenn nicht sogar das zweithöchste Fest des Kirchenjahres!

Komisch?!? Nein, ganz und gar nicht! Heute feiern wir die Menschwerdung Christi; der Moment in dem Maria sagt: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort“!

Das Datum des Festes ist zurückgerechnet von der Geburt Christi, das heißt: In neuen Monaten feiern wir wieder Weihnachten!

 

Passend dazu noch die Worte von der Homepage des Erzbistums Freiburgs:

Inhaltlich feiert das Fest das Ereignis, das im Lukasevangelium (1,26-38) berichtet wird. Es ist die Stunde der Berufung der Jungfrau Maria und der Ankündigung der Geburt des Kindes, das nach den Worten des Engels „heilig und Sohn Gottes genannt werden wird“. Das Fest beinhaltet deshalb primär das Geschehen der wahren Menschwerdung Gottes, das im Johannesevangelium zusammengefasst wird mit den Worten: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (Joh 1,14). Wie an Weihnachten kniet man deshalb nieder bei den Worten des Glaubensbekenntnisses: „… hat Fleisch angenommen“  bzw. „… empfangen durch den Heiligen Geist“. In der Kunstgeschichte ist die Verkündigung des Engels an Maria eine der beliebtesten und häufigsten Marien- und Christusdarstellungen.

Für die Spiritualität hat dieses Fest eine große Bedeutung: Maria gibt in Freiheit ihre Zustimmung „mir geschehe nach deinem Wort“. In der Tradition hat man das so verstanden, dass Maria stellvertretend für die ganze Menschheit ja gesagt hat. In geistlicher Weise sind alle Christen berufen, wie Maria Jesus Christus, das Wort Gottes, in sich aufzunehmen und „Fleisch“ werden zu lassen. Im täglichen Gebet des „Engel des Herrn“ (vgl. Gotteslob Nr. 2, 7) wird dies meditiert:

  • Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft – und sie empfing vom Heiligen Geist
  • Maria sprach: Siehe ich bin die Magd des Herrn; – mir geschehe nach deinem Wort.
  • Und das Wort ist Fleisch geworden – und hat unter uns gewohnt.

 

Ein liturgischer Text aus der byzantinischen Osterliturgie lautet:

„Als Gabriel dir kundtat, o Jungfrau das ‚Freude dir’, da nahm bei seiner Stimme der Gebieter des Alls Fleisch an in dir, der heiligen Lade, wie David, der Gerechte, gesprochen. Weiter als die Himmel wardst du, die du deinen Schöpfer getragen. Ehre sei Dem, der wohnte in dir. Ehre sei Dem, der hervortrat aus dir, der durch dein Gebären die Freiheit uns schenkte.“

 

In diesem Sinne: Ein frohes Fest euch allen!!

Das Coverbild ist übrigens von einer sehr begabten Designerin aus den vereinigten Staaten. Schaut doch mal vorbei bei cassiepeasedesigns.com