Kreuzzüge! Christen sind doch auch so wie Islamisten, oder?

Kreuzzüge! Christen sind doch auch so wie Islamisten, oder?

Manchmal wird dem Christentum vorgeworfen, dass es genau so blutig sei, wie der Terror des Islamismus. Die Kreuzzüge beweisen dies!

Dies ist eine Unterstellung, die in keinster Weise haltbar ist. Deshalb weise ich anlässlich der aktuellen Ereignisse und Anschläge von Islamisten auf einen Beitrag von P. Dr. Markus Christoph hin:

Die Kreuzzüge – Ein christlicher Djihad im Mittelalter?

Dieser Artikel zeigt zum einen die Fehler auf, die bei den Kreuzzügen begangen wurden – aber auch, dass die Kreuzzüge als Verteidigungskriege gedacht waren und politisch als angemessen betrachtet werden können. Streng gesprochen kann man sogar sagen, dass die Außenpolitik Obamas kriegerischer ist, als das Handeln des Papstes und der Kirche zu Zeiten der Kreuzzüge.

Ist diese Aussage zu hart? Wollen wir den Fakten nachgehen!
Alle weiteren Informationen im Artikel von P. Markus.

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von P. Lawrence Lew
Stay strong!

Stay strong!

Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.

Matthäus 16,18

Dies sind Worte direkt aus dem Mund unserers Erlösers: Jesus Christus. Angesichts der Familiensynode in Rom sind viele Menschen verunsichert, was nun der Papst und die Kirche angesichts der aktuellen „Streitfragen“ erklären wird (und erklären können). Doch hat uns Jesus selbst versprochen, dass die Kirche niemals der Unterwelt preisgegeben wird. Deshalb:

Egal was aus Rom zu hören ist: Bleibe in Petrus‘ Boot!
Egal was passiert: Bleibt der Kirche treu!
Egal wie verunsichert du bist: stay strong!!

Schon viele schwere Stürme sind an der Kirche vorbeigezogen – und sie blieb nicht unberührt:

Gab es Verräter? Ja!
Wurde sie schwer beschädigt? Ja!
Wurde sie hart geprüft? Ja!
Wurde sie von der Politik verachtet? Ja!
Wurde sie bis vor den Abgrund gebracht? Ja!
Wurde sie durch Schismen gespalten? Ja!

Und doch gibt es sie noch: Die eine, heilige,  katholische und apostolische Kirche – wie wir uns zu ihr im großen Glaubensbekenntnis bekennen. Deshalb gilt es für uns auch in schweren Zeiten – wie Jesus beim Tragen des Kreuzes-  auszuharren.

Weil die jetzige Synode eine sehr wichtige ist, ergeht der Ruf an uns, die Teilnehmer dieser Bischofssynode im Gebet zu begleiten. Deshalb empfehle ich dir, noch heute einen Bischof zu adoptieren  (dies ist auf www.adoptabishop.org oder auf  www.adoptasynodfather.org möglich) damit jeder Bischof gut im Gebet begleitet ist und so der Heilige Geist ungehindert wirken kann.

Bild: Joe: Der Kreuzweg – Foto aus der Kirche St. Laurentius in Stuttgart
Die Kreuzzüge: Ein christlicher Djihad im Mittelalter? (KIK)

Die Kreuzzüge: Ein christlicher Djihad im Mittelalter? (KIK)

KIK: Katholisch im Kreuzfeuer
Christen werden in vielen Bereichen der Welt blutig verfolgt. Besonders bei der aktuellen Situation im nahen Osten bekommt dieses Thema eine brandneue Aktualität und lässt die Hintergründe der Kreuzzüge besser verstehen. Das Lesen lohnt sich!
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von P. Markus Christoph SJM.

Der Vorwurf: Die Kirche hat im Mittelalter zu gewaltsamen Kreuzzügen aufgerufen. Damit habe sie ihre eigene Botschaft des Friedens verraten und im Namen der Religion ungerechte Eroberungsfeldzüge geführt. Eigentlich seien die Kreuzzüge nichts anderes gewesen als ein Djihad von Seiten der Christen.

Für eine faire Beurteilung der Kreuzzüge müssen wir zuerst die damalige geschichtliche Situation näher kennen lernen.

Die Vorgeschichte

Wie wir aus dem NT wissen, wurde Palästina zur Zeit Jesu als Provinz des (Ost-)Römischen Reiches verwaltet. Im Jahr 325 lies Kaiser Konstantin über dem Grab Jesu die Grabeskirche erbauen. Unter Kaiser Theodosius (+395), der das Christentum zur Staatsreligion des Römischen Reiches erhob, wurde Jerusalem zum wichtigsten Wallfahrtsziel der gesamten Christenheit.

 

Eroberung Jerusalems durch den Kalifen Umar. Dies blieb so bis zur großen Expansion des Islams im 7. Jahrhundert. Im Jahr 638, nur sechs Jahre nach dem Tod Mohammeds, wurde Jerusalem von Kalif Umar erobert. Die christlichen Bewohner leisteten keine Gegenwehr, denn der Kalif garantierte ihnen schriftlich »absolute Sicherheit für Euer Leben, Euren Besitz und Eure Kirchen«. Sie wurden lediglich – wie alle »Ungläubigen« ‒ zu einer Religionssteuer verpflichtet. Doch im Laufe der Zeit änderte sich die Stimmung: Als 966 ein Heer des oströmischen Reiches von Byzanz aus Teile des von den Muslimen besetzten Syriens zurückeroberte, rächten sich diese an den Christen in Jerusalem. Unter anderem wurde das Dach der Auferstehungskirche in Brand gesetzt.

 

Eroberung Jerusalems durch die Fatimiden. Kurze Zeit später fielen die Fatimiden in Palästina ein, muslimische Berber aus Marokko (Abstammung von Mohammeds Tochter Fatima) und eroberten 979 unter Kalif Ibn Moy Jerusalem. Jetzt wurde die Auferstehungskirche völlig niedergebrannt, die Kuppel stürzte ein, der Patriarch kam ums Leben. Als Ibn Moys weiterer Angriff auf das byzantinische Reich scheiterte, rächte er sich an den Christen in seinen besetzten Ländern, also auch in Palästina: Prozessionen wurden verboten, man drängte die Christen aus allen öffentlichen Ämtern oder zwang sie zur Annahme des Islams, rund 30.000 Kirchen wurden damals enteignet oder geplündert, die heiligen Stätten in Jerusalem geschändet. 1009 befahl der Kalif, die Reste der Auferstehungskirche »zu zerstören, ihre [christlichen] Symbole zu entfernen und alle Spuren von ihr und die Erinnerung an sie zu beseitigen.« Die Kirche wurde bis auf die Grundmauern geschleift, »mit Ausnahme dessen, was nicht zerstört werden konnte oder nur mit Mühe auszugraben und fortzuschaffen war.« Das Heilige Grab selbst sollte weggemeißelt werden. Der Augenzeuge Ademar von Jerusalem berichtet: »Da sie nicht imstande waren, ihn zu zerschlagen, setzten sie den Felsen einem mächtigen Feuer aus.« Das Feuer wurde mit kaltem Wasser gelöscht, der brüchig gewordene Stein abgebrochen. Nur die Steinbank, auf der einst der Leichnam Jesu lag, trotzte der gewaltsamen Verwüstung. Die westliche Christenheit war über diese Vorgänge entsetzt. Trotzdem verschärfte sich die Unterdrückung der Christen noch weiter: 1056 wurden zahlreiche Christen aus Jerusalem ausgewiesen und europäische Pilger durften die Örtlichkeiten der Grabeskirche nicht mehr betreten. Nach einem Bericht von Berthold von Reichenau waren Pilgerfahrten nur noch unter militärischer Begleitung möglich.

 

Eroberung Jerusalems durch die Seldschuken. Im Jahr 1077 wurde das von den Fatimiden beherrschte Jerusalem von den Seldschuken, einem ebenfalls muslimischen Steppenvolk aus dem heutigen Turkmenistan, unter der Führung von Emir Atsiz bin Uwaq erobert. Continue reading

Johannes Hartl: Warum das Kreuz?

Johannes Hartl: Warum das Kreuz?

Mit freundlicher Genehmigung von Johannes Hartl.

Warum war das Kreuz Christi „notwendig“? Kann Gott nicht einfach so vergeben? Wozu dieses blutrünstige Opferdenken? Dem, der so fragt, mag man antworten: was kostet es Gott denn, zu vergeben? Ist Vergebung für ihn etwas Großes, Kost-spieliges? Oder ist seine Vergebung etwas Selbstverständliches, Billiges? Und was gilt es zu vergeben? Ein kleines Versehen, ein Falschparken? Es gilt zu vergeben: die Sünde der Welt. Ein unendliches Meer von Gewalt, Blut, Bitterkeit, Hass, Neid, Lüge. Wer meint, Gott könne oder wolle „einfach so“ vergeben, verkennt, was menschliche Sünde eigentlich ist. Ein Blick auf die Gefolterten, die Vergewaltigten, die zu Tode Gepeinigten der Geschichte: „einfach so“ vergeben und vergessen?! Ist das Gerechtigkeit? Er verkennt außerdem, wer Gott ist. „Gott ist die Liebe“… Ja. Und Gott ist zugleich unendlich wahrhaftig. Er ist Licht. Alles Unlautere, Ungerechte, Verdrehte widerspricht seinem Wesen zutiefst. Was sollte es heißen, dass er „einfach so vergibt“? Dass er so tut, als sei all das kein echtes Problem gewesen? Dass das Licht sein Wesen ändert und sich auf einmal mit Finsternis mischt? Continue reading